Wie finde ich einen kreativen Markennamen und was muss ich beim Markenschutz berücksichtigen?

Es ist bekannt, dass eine Marke eine Botschaft verleiht, Vertrauen transportiert und einen Wiedererkennungswert erzeugt. Mit einer Marke wird sichergestellt, dass eine gute Qualität eingekauft wird.

Aber wie findet man einen guten Markennamen?

Ein erfolgreicher Produktname muss noch ”frei”, global verwendbar, einprägsam usw. sein. Um einen guten Markennamen zu finden, braucht man daher viel Kreativität. Besonders kreativ sind z.B. Fantasienamen und man kann sich Anregungen dazu in der Literatur holen („Herr der Ringe“ oder „Die Chroniken von Narnia“). Wenn ein Produktname aber schwer auszusprechen ist, redet niemand über das Produkt. Prägnante, melodische Begriffe mit vielen Vokalen sind einfacher zu behalten als komplizierte Konsonantenabfolgen mit uneindeutiger Schreibweise.

Was sollte man bei der Namensfindung berücksichtigen?

Ein guter Produktname sollte 

  • zumindest in der betroffenen Branche einzigartig sein
  • einfach zu merken sein
  • schön klingen
  • eine Emotion oder ein Bild auslösen
  • schnell lesbar sein

Beispiele für Markennamen

  • Eigennamen (Gucci, Boss, Hipp)
  • Vornamen (Mercedes)
  • Namenskürzel (adidas aus Adi Dassler)
  • Zusammenziehungen (Hanuta aus Haselnusstafel)
  • Namen aus Initialen (HARIBO aus Hans Riegel Bonn)
  • Abkürzungen (BMW, WMF)
  • Götternamen (Apollo)
  • Namen aus Märchen und Sagen (Rotkäppchen)
  • Tiernamen (Jaguar, Uhu)
  • Fremdsprachen (Lego -lat. ich lese sammle, Volvo – lat. ich rolle)

Was soll vermieden werden bei der Namensfindung?

Das „Namen erfinden“ sollte äußerst sorgsam durchgeführt und das Ergebnis anschließend vor allem in sämtliche Richtungen hin überprüft werden. Berücksichtigt werden muss zwingend die Schutzfähigkeit einer Marke. Um einen Namen auch als Marke im Register eintragen zu können, sollen Namen, die für die beanspruchten Waren und Dienstleistungen beschreibend sind, vermieden werden.

Auch bei fremdsprachigen Begriffen sollte man darauf achten, dass eine Übersetzung des Wortes nicht das Produkt oder die Dienstleistung beschreiben, für die die Marke geschützt werden soll. Die Marke WINE-MATE wurde für „alkoholische Getränke“ zurückgewiesen, da sie als freihaltebedürftig und nicht unterscheidungskräftig eingestuft wurde. Nach Meinung des Gerichts werde der angesprochene Verkehr das Zeichen lediglich als schlagwortartigen und beschreibenden Sachhinweis dahingehend verstehen, dass es sich bei den beanspruchten Waren um alkoholische Produkte aus Wein und Mate handele.

Bei internationalen Namen sollte man zudem auf die Bedeutung in der anderen Sprache achten, um peinliche Fehlgriffe zu vermeiden. Bei negativen Bedeutungen wie Toyota MR2 (Französisch „merde“ ausgesprochen, bedeutet nett gesagt „Mist“) oder der Fiat Uno, welcher in Finnland ein „Idiot“ ist, wurde diese Regel nicht berücksichtigt.

Verfügbarkeit des Markennamens prüfen

Auch die beste Idee nützt wenig, wenn sie vorher schon jemand anderes hatte. Daher sollte nach getroffener Auswahl eines Markennamens geprüft werden, ob er frei ist oder schon im Register eingetragen wurde. Die Markenämter prüfen nicht, ob bereits eingetragene Marken mit der angemeldeten Marke kollidieren. Werden die Rechte Dritter verletzt, kommt es entweder zu einem Widerspruch gegen die Markenanmeldung mit anschließender Löschung oder zu einem späteren Zeitpunkt zu einer Unterlassungs- und Schadensersatzklage. Eine Markenrecherche prüft die Register nach eventuell bestehenden älteren Markenrechten.

Namen schützen lassen

Die Registrierung eines Namens oder Logos als Marke stellt sicher, dass Waren bzw. Dienstleistungen unter diesem Kennzeichen ungestört angeboten werden können, ohne dass man durch später angemeldete Markenrechte von Wettbewerbern beeinträchtigt oder möglicherweise gezwungen wird, diese Marke wieder aufzugeben.

Wenn Sie Interesse an der Schutzerlangung und -erhaltung Ihrer Marken haben, unterstützt Sie gerne das IP-Team von MKM + PARTNER Rechtsanwälte PartmbB.


Autorin: Gabriele Fuchs (Marken-, Design- und Patentreferentin / Trademark Paralegal)